In der Newsgroup de.etc.sprache.deutsch stellte ich im November 2007 mal die Frage:
"Die Niederländer haben ihren Dialekt (oder genauer: einen ihrer niederdeutschen Dialekte) zur Hoch- und Schriftsprache gemacht, mit verbindlicher Rechtschreibung und Grammatik und all dem. In der Schweiz ist das ausgeblieben. Hat einer eine Idee, wieso?"
Und bekam zur Antwort: "Kleiner Tipp: Schau Dir mal die Topographie an."
Mehr kam nicht, so daß ich mir den Sinn selbst zusammenreimen mußte. Allerdings - nach meiner Erklärung müßte es mit Holland und der Schweiz eigentlich genau andersrum sein:
Die Niederlande sind flach, ständig kommen irgendwelche Deutschen über die Grenze geschlappt, weil es sich so leicht geht dort. Und sie plappern mit den Holländern und weil es so viele Deutsche sind, vergißt der Holländer, daß er eigentlich eine neue Sprache erfinden wollte.
Die Schweiz dagegen ist gebirgig, hoch gebirgig. Wer davor steht, frägt sich natürlich, ob er da wirklich reingehen will, über all diese hohen Berge. Und die Eingeborenen schauen auch nicht vertrauenerweckend aus, lauter seriöse Leute mit Schlips, die dir ein Nummernkonto aufschwatzen wollen. Bis zum Alpöhi im Oberen Emmental schafft es der Wanderer ohnehin nicht. Allenfalls der eine oder andere Wanderer, der vom Wirt an der Grenze erfährt, daß hinter der Schweiz Italien liegt, wird sich seufzend dazu entschließen, Schweizer Boden zu betreten. Und er wird schweigend und raschen Schrittes danach trachten, die Schweiz zu queren. So erfährt nie ein Schweizer, daß es sowas wie eine deutsche Sprache gibt.
Das lehrt mich die Topographie.
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