Dienstag, 26. Januar 2010

Oberpfälzer in Peking und Gewalt in Paris

Die Verpackungskünstlerin Christo und ihr gleichnamiger Mann haben es seinerzeit immerhin geschafft, den Berliner Reichstag einzuwickeln. Vielleicht läßt sich ja eines Tages auch meine Lieblingsvision verwirklichen:

1 Million Oberpfälzer in oberbayerische Tracht mit Nagelschuhen und Wadlstrümpf gekleidet auf dem Platz des Himmlischen Friedens in Peking (nur dort passen annähernd 1 Million Oberpfälzer hin).
Alle Oberpfälzer singen und stampfen dabei rhythmisch auf den Boden:
Mir san mir, mir san mir,
Mir san stärker wia de Stier,
Mir san stärker wiara Bamm,
Wei ma Oberpfäjzer san.
Das alles als erdig-wuchtiger Rap dargeboten, keine Melodei, nur Rüttmus, stampf, stampf.

Der Chinese vor Ort würde sich jedenfalls füglich wundern.

Ach ja, und mein Lieblingsfilm ist auch noch nicht gedreht. Eine Szene daraus:
Militärparade auf den Schamps Elisee, Panzer, Raketen, Soldaten im Gleichschritt, Militärmusik. Zum Wamps-Bamps-Wamps-Rhythmus der Marschmusik hebt eine Stimme zu singen an:
Mit Gewalt geht alles besser,
Mit Gewalt wird alles gut,
Mit Gewalt paßt Erwins Mutter,
Auch der allerkleinste Hut.
Bei der letzten Zeile laufen drei oder vier Soldaten zum Publikum rüber, greifen sich eine ältere Dame und stülpen ihr mit Gewalt Adenauers Pepitahut über den Kopf. Gelächter und Beifall vom Restpublikum.

Die vier Zeilen werden wiederholt und wiederholt. Bei den Soldaten machen sich grobe Neckereien breit, die sich nach und nach in handfeste Schläge verwandeln. Johlen und Beifall vom Publikum. Auch der Staatspräsident auf der Tribüne klatscht in gepflegter Heiterkeit. Die Schlägereien unter den Soldaten werden gröber, Messer werden gezückt, Soldat sticht auf Soldat ein, Blut fließt, Soldaten sinken tot oder sterbend zu Boden. Das Publikum wird immer besser gelaunt, man klatscht und jubiliert, aus vieltausendfacher Kehle singt jetzt das Publikum das obige Lied, ein Donnerbrausen liegt über der Stadt.
Fröhlich und gutgelaunt laufen einige der Soldaten, als Gewalttäter verkleidet, hinauf zur Tribüne, zerren den Präsidenten, immer weiter singend, herunter und hacken ihm auf der Straße mit einem Buschmesser den Kopf ab.
Ein Lied, zwo, drei:
Mit Gewalt geht alles besser,
Mit Gewalt wird alles gut,
Mit Gewalt paßt Erwins Mutter,
Auch der allerkleinste Hut.

Ein zeit- und sozialkritischer Film, aufrüttelnd und von beschwingter Musik erfüllt. Mehr kann man von einem guten Film nicht erwarten und sollte es nicht.

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