

Das hier sind meine zwei Mädels, d. h. sie waren es. Die rechte, die arme Lola, ist inzwischen leider gestorben.
"Die Niederländer haben ihren Dialekt (oder genauer: einen ihrer niederdeutschen Dialekte) zur Hoch- und Schriftsprache gemacht, mit verbindlicher Rechtschreibung und Grammatik und all dem. In der Schweiz ist das ausgeblieben. Hat einer eine Idee, wieso?"
Und bekam zur Antwort: "Kleiner Tipp: Schau Dir mal die Topographie an."
Mehr kam nicht, so daß ich mir den Sinn selbst zusammenreimen mußte. Allerdings - nach meiner Erklärung müßte es mit Holland und der Schweiz eigentlich genau andersrum sein:
Die Niederlande sind flach, ständig kommen irgendwelche Deutschen über die Grenze geschlappt, weil es sich so leicht geht dort. Und sie plappern mit den Holländern und weil es so viele Deutsche sind, vergißt der Holländer, daß er eigentlich eine neue Sprache erfinden wollte.
Die Schweiz dagegen ist gebirgig, hoch gebirgig. Wer davor steht, frägt sich natürlich, ob er da wirklich reingehen will, über all diese hohen Berge. Und die Eingeborenen schauen auch nicht vertrauenerweckend aus, lauter seriöse Leute mit Schlips, die dir ein Nummernkonto aufschwatzen wollen. Bis zum Alpöhi im Oberen Emmental schafft es der Wanderer ohnehin nicht. Allenfalls der eine oder andere Wanderer, der vom Wirt an der Grenze erfährt, daß hinter der Schweiz Italien liegt, wird sich seufzend dazu entschließen, Schweizer Boden zu betreten. Und er wird schweigend und raschen Schrittes danach trachten, die Schweiz zu queren. So erfährt nie ein Schweizer, daß es sowas wie eine deutsche Sprache gibt.
Das lehrt mich die Topographie.
Als Kind und Jugendlicher hat man mich gelehrt, die Weisheit des Alters, die Weisheit der Alten zu respektieren. Als Kind und Jugendlicher war ich mir schmerzhaft meiner Grenzen bewußt, das ging schon mit der Rechtschreibung los. Zwar wußte ich damals schon, wie man ein Wort richtig schreibt, aber ganz sicher war ich mir nie. Und ich habe den Lehrer bewundert, der ganz genau wußte, welche Schreibweise er rot anstreichen mußte und welche nicht.
Jahrelang habe ich auf das Kommen dieser Weisheit gewartet und muß nun an der Schwelle zum echten und richtigen Alter erkennen, daß es wohl doch nur eine Propagandalüge war, die einst erfunden wurde, damit die Senioren vom Stamm nicht mehr erschlagen und aufgefressen wurden; was natürlich seinerseits schon wieder ein Zeichen für Weis- und Schlauheit ist und für die Einfalt der Jüngeren, die diese Story geglaubt haben.
Nun könnte ich mir zwar mit der Theorie behelfen, es sei nur bei mir so, daß die Weisheit nicht und nicht kommen will, aber wenn ich mir anschaue, was andere Leute in meinem Alter und darüber so von sich geben...
Als ich das erste Mal nach Italien in Urlaub gefahren bin, standen an den Autobahntankstellen spätestens ab Rom die Tankwarte grundsätzlich mit brennender Zigarette am Gerät. Die Vision einer in den nächsten Minuten explodierenden Tankstelle hat mich dazu veranlaßt, entnervt weiter zu fahren, um an der nächsten Tankstelle dieselbe Situation vorzufinden. Inzwischen lebe ich seit fast neun Jahren in Italien, deutlich südlicher als Rom, und habe die Erfahrung gemacht, daß eine offensichtlich wichtige Einstellungsvoraussetzung für einen Tankwart (SB-Tankstellen gibt es hier in Süditalien nur wenige) der Umstand ist, daß er Kettenraucher sein muß. Wann immer du vorfährst, nahezu immer hat mindestens einer der beiden Tankwarte eine brennende Zigarette im Mund. Das fällt mir inzwischen kaum noch auf. An Berichte über brennende und explodierende Tankstellen in Italien kann ich mich nicht erinnern...
- Doch, die Einrichtung einer Gruppe. Mit sinnvollen Vorschlägen und nichtbeleidigendem Verhalten klappt das auch.
- Schon der Heilige Konfusius sagt: "Der Weg ist das Ziel". Stell dir vor, ich wäre von Anfang an auf der netten und freundlichen und nichtbeleidigenden Schiene gefahren - dann hätten wir jetzt eine neue Newsgroup, die nach der Mehrheit der Abstimmenden eigentlich ausgesprochen überflüssig ist.
Abenteuerlich, so was! Da verbringen die Leute ihre Arbeitstage in irgendwelchen Fabrikhallen, wo irgendwelche Maschinen vor sich hinstampfen oder in Büros, wo blitzende Computer ihnen einen fremden Rhythmus aufzwingen - und kaum sind sie draußen, in der heiß ersehnten Freizeit, setzen sie sich in ihre Autos, fahren zum nächsten Fitness-Center und setzen das enervierende rhythmische Stampfen fort. Aber was willst du auch von Leuten erwarten, die sich freiwillig in einer Disco dem Stampfen der Techno-Music aussetzen?