Mittwoch, 3. Oktober 2012

Oi vita, oi core

Jeder Fußballverein, der auf sich hält, hat seine eigene Vereinshymne. Jeder Fan kennt sie und singt sie bei gegebenem Anlaß mit.
Die Hymne des SSC Neapel ist einigermaßen merkwürdig. Hier wird sie gesungen vom Hl. Diego Armando Maradona.
Kritische Anmerkungen zur musikalischen Performance von Señor Maradona können hier im Blog gefahrlos abgeladen werden, in Neapel sollte man bei dergleichen vorsichtig sein. Den Stadtheiligen, San Gennaro, kann man schon mal beschimpfen (vor allem wenn das Blutwunder mal wieder nicht funktioniert), Maradona aber ist absolut sakrosankt. Zurecht.
Was Maradona hier singt zu singen versucht, ist "O surdato nnamurato" (il soldato innamorato hieße das auf Italienisch), das Lied vom verliebten Soldaten. Es handelt von einem Soldaten im Ersten Weltkrieg, der fern der Heimat an die zurückgelassene Geliebte schreibt, die er womöglich niemals wiedersehen wird. Ein todtrauriges Lied also. Und so was als Hymne eines Fußballvereins? Ist der Neapolitaner verrückt?
Gewiß ist er das. In Neapel klingen selbst schwarzgallige Lieder der Sehnsucht lebenspraller als deutsche Karnevalsgesänge.

Das dachte ich zumindest geraume Zeit. Bis ich dann per Zufall auf diese Aufnahme stieß, wiederum von Massimo Ranieri, aber ungefähr dreißig Jahre später aufgenommen. Hier singt er das Lied so, wie man es eigentlich singen müßte.

So, Leute, ich muß jetzt aufhören. Mich hat der Napoli-Blues voll erwischt, das Heimweh schnürt mir das Herz zu und macht mir die Augen feucht und blind.

Tschornalismus

Gestern hatte ich beruflich in München zu tun. Am frühen Morgen, noch vor der Abreise, höre ich im Radio, daß der Comedian Dirk Bach am Vortag in einer Wohnung tot aufgefunden worden sei. Über die Todesursache sei noch nichts bekannt. Als ich dann in München aus dem Zug gestiegen war, werde ich mit den Schlagzeilen der Münchner Boulevardzeitungen konfrontiert, alle hatten mit Dirk Bachs Tod aufgemacht. Die tz meldete den Tod und schrieb dann drunter "Das Herz?". Die BILD-Zeitung tat das gleiche, schrieb unter der Todesnachricht aber "Das Herz!" Beide Blätter müssen zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses auf dem gleichen Informationsstand gewesen sein. BILD aber hat wahrscheinlich bei seinem Freien Mitarbeiter, dem Herrgott, angerufen und nähere Informationen bekommen.

Sonntag, 30. September 2012

Alkohol - Weniger als man denkt

Die Differenz zwischen Promilleformeln und tatsächlichem Meßwert

In der Rubrik A - Z der Alltagsredaktion des FREITAG erzählt Kathrin Zinkant von einem - anscheinend selbsterlebten - Vorfall als alkoholbeschwingte Radlerin:
Wer rechnet als Radfahrer mit sowas? Kurz nach Mitternacht, Polizei von rechts. „Sie fahren Schlangenlinien. Haben Sie getrunken?“ „Naja. Ja.“ „Wieviel?“ „Hm. Halben Liter Rotwein?“ Die Polizisten lachen sehr laut. „Na, dann pusten wir mal.“ Mist. Viel mehr getrunken als zugegeben. Was tun? Verzweiflungsstrategie: Langsam pusten. Das Gerät streikt. Nochmal, bisschen fester. Der Messfehler des elektrochemischen Handmessgeräts Dräger 7140 ist klein, höchstens o,o5 Promille. Schummeln nicht möglich. Rauchen kann das Messergebnis erhöhen. Eine Flasche Rotwein für eine Frau von 60 Kilo ergeben laut Online-Rechner-Widmarkformel 1,93 Promille. Oder (andere Website) nur 1,61. Rauchen nicht einberechnet. Schnaps aufs Haus auch nicht. Der nie gemachte Führerschein rückt in weite Ferne. Das Gerät piept. 0,81. Verwunderung. Und die Erkenntnis: Formeln lügen.

Mich verwundert diese Geschichte überhaupt nicht. Über den Zusammenhang zwischen der aufgenommenen Alkoholmenge und der dann zu messenden Blutalkoholkonzentration sind eine Menge schauerlicher Legenden im Umlauf. Besonders schauerlich ist dabei der Umstand, daß diese Legenden von Fachleuten, also von Verkehrspsychologen - MPU-Gutachter, bzw. MPU-Berater - verbreitet werden. Nicht wenige Kollegen bedienen sich der Formeln der Promillerechner, weigern sich dabei standhaft, diese Werte anhand eines heroischen Selbstversuchs - notfalls mit geliehenem Alkomaten - nachzuprüfen.

Nach der sogenannten WIDMARK-Formel
                                                   Alkoholmenge in Gramm
  Alkoholgehalt in Promille =    -----------------------------------------
                                                   Körpergewicht in kg x 0,7
errechnet sich für eine Person von durchschnittlichem Körpergewicht (75 kg) pro Standardglas (8 g reiner Alkohol, das entspricht 0,2 l Bier von 4,8 %) eine Blutalkoholkonzentration von ca. 0,15 Promille.
Wenn man die obige Faustformel auf größere Mengen Alkohol anwenden will, muß man natürlich berücksichtigen, daß der Alkoholabbau bereits beginnt, wenn der erste Tropfen Alkohol in der Leber ankommt. Noch während ich trinke, ist der Abbau in vollem Gange. Man rechnet in den frommen Alkoholbroschüren gemeinhin mit einem Abbaufaktor von 0,1 Promille pro Stunde. Dieser Wert erscheint allerdings für eine trainierte, aber noch nicht kaputtgemachte Leber als sehr niedrig.
Wenn ein der Trunkenheitsfahrt Beschuldigter nicht auf frischer Tat ertappt und aus dem Auto gezerrt wird, sondern erst mit Verzögerung festgenommen werden kann, besteht meist der Verdacht auf Nachtrunk. In diesem Falle läßt die Polizei zwei Blutproben im Ab­stand von 20 bis 30 Minuten machen. Schaut man sich die Blutentnahmeprotokolle an, so ist der zweite Meßwert meistens um ca. 0,1 Promille niedriger als der erste. Auf die volle Stunde hochgerechnet läßt sich daraus leicht ein Alkoholabbau von 0,2 bis 0,3 Promille errechnen.
Bleiben wir aber bei der vorsichtigen Rechnung und nehmen wir, um die Sache nicht noch komplizierter zu gestalten, als Faustformel 0,1 Promille für das Standardglas an, den Abbau schon eingerechnet. Dabei ist ein in Gesellschaft übliches Trinktempo vorausgesetzt.
Das heißt, für 2,0 Promille braucht nach der WIDMARK-Formel ein normal gebauter Mann, der nicht gar zu hastig trinkt, immerhin 20 Gläser Bier à 0,25 l, entsprechend 10 Halbe-Krüge Bier oder 8 Viertelgläser Wein (knapp drei Flaschen Wein á 0,7l) oder 20 Schnäpse à 0,02 l (gut eine halbe Flasche Schnaps).
Und selbst das ist letztlich pure Theorie. Was in der einfachen WIDMARK-Formel nämlich noch nicht vorkommt, ist das sogenannte Resorptionsdefizit. Darunter versteht man das Phänomen, daß ein gar nicht mal so kleiner Teil des getrunkenen Alkohols unverarbeitet durch den Körper wieder ausgeschieden wird, also nicht in den Blutkreislauf übergeht. Dieses Resorptionsdefizit ist individuell sehr verschieden, liegt zwischen 5 Prozent und immerhin 45 Prozent. Ein Resorptionsdefizit von 45 Prozent heißt: knapp die Hälfte des überhaupt getrunkenen Alkohols rauscht unverarbeitet in die Blase und von dort ins Wirtshausurinal.
So wie es beim Essen gute und schlechte Futterverwerter gibt, gibt es auch beim Trinken Menschen, die den genossenen Alkohol aufsaugen wie ein Schwamm, während andere einen erheblichen Teil durchlaufen lassen.
Das heißt, die WIDMARK-Formel beschreibt die maximale Obergrenze für die BAK. Der wahre Wert liegt in der Regel erheblich niedriger, das heißt, um zwei Promille zu erreichen, sind eher deutlich mehr Gläser Alkohol nötig, als oben dargestellt.

Der Trinkversuch

Im Rahmen ihrer Öffentlichkeitsarbeit veranstalten Medizinisch-Psychologische Untersuchungs­stellen gerne sog. „Trinkversuche“. Es werden Rechtsanwälte, Verwaltungsbeamte, Journalisten etc., kurz: Leute, die entweder berufsmäßig mit Alkohol am Steuer zu tun haben oder eine große Wirkung nach außen garantieren, eingeladen. Die Gäste bekommen alkoholische Getränke serviert. Der Unterschied zu einem normalen Gelage besteht lediglich darin, daß jemand (einer, der nüchtern bleiben muß) den Konsum der einzelnen Gäste festhält, sich auch Notizen über die Veränderung des Verhaltens der einzelnen Testteilnehmer macht. Zu Beginn, am Ende und in gewissen Zeitabständen dazwischen werden mit einem Alkotestgerät die Promille gemessen.
Vor einigen Jahren konsumierte bei solch einem Trinkversuch ein 84 kg schwerer Mann im Verlaufe von vier Stunden 6 Glas Bier (á 0,5 l) und vier Gläser Schnaps (á 2 cl). Als Faustregel läßt sich sagen daß vier Standardgläser Schnaps dem Alkoholgehalt von einem Liter Bier entsprechen. Unser „Trinker für die Wissenschaft“ hatte also im Verlaufe von vier Stunden den Alkoholgehalt von 8 Glas Bier - entsprechend vier Liter - konsumiert. Wie dies nach acht Bier nicht weiter verwunderlich sein dürfte, hatte er ganz erheb­liche Probleme mit seiner Standfestigkeit, geschweige seinem Gehvermögen, die Aussprache war schwer beeinträchtigt, kurz: Der Mann war betrunken und alles in allem von jeder Fahrtüchtigkeit weit entfernt.
Gemessen wurden bei diesem Mann 0,79 Promille.

Die Wahrheit, nach und nach

In Nachschulungskursen für alkoholauffällige Kraftfahrer bediene ich mich gerne dieser Geschichte. Erzähle ich sie in der ersten Sitzung, bei der man eben dabei ist, sich kennenzulernen und Vertrauen zueinander zu fassen, dann ist die Reaktion fast immer demonstratives Erstaunen und fassungslose Ungläubig­keit: „Das gibt es nicht, das glaub’ ich nicht. Ich habe doch damals - bei meiner eigenen Trunkenheitsfahrt - nur so wenig Bier und doch so viel Promille gehabt!.“
In der dritten, vierten Sitzung, wenn die Leute aufgetaut sind und aufgehört haben, sich vor mir als Kursmoderator zu fürchten, hört sich dann alles ganz anders an. Da erzählt dir dann einer, er habe sich damals bei der MPU gar nicht getraut, seine wahre Trinkmenge anzugeben. Von vier Bier habe er gesprochen und der Psychologe habe bloß müde gelächelt. Jetzt könne er es ja sagen, es seien acht Bier gewesen, mindestens. Gemessen habe man seinerzeit bei ihm 0,82 Promille. Und ein 90 kg schwerer Bauarbeiter erzählt, er habe sich mal in anderthalb Stunden „sechs Hoibe einegschteßn“ (sechs halbe Liter Bier getrunken). Auf der Heimfahrt sei er in eine Alkoholkontrolle geraten. Er sei sich sicher gewesen, daß jetzt der Führerschein weg sei und habe den Polizisten seine sechs Bier vor der Fahrt gestanden. Gemessen habe man dann bei ihm lächerliche 0,3 Promille und jeder, einschließlich der Polizisten, habe gedacht, der Alkomat wäre hin. In einem anderen Kurs erzählt ein kleiner, drahtiger Mann von ganz bestimmt weniger als 70 kg, er habe bei seinem ersten Delikt 2,2 Promille gehabt. Er könne sich noch gut dran erinnern, daß er vor dem Fahren einen Kasten Bier und eine Flasche (Jack Daniels (American Whiskey) getrunken habe.
Gehen Sie davon aus, daß bei einem Mann von 80 kg ein Kasten Bier (20 Flaschen á 0,5 Liter) nötig ist, um ihn auf zwei Promille zu bringen.
Eher mehr als weniger.

Die fromme Lüge der Verkehrssicherheitspropaganda

In der allerbesten Absicht, nämlich den ahnungslosen Autofahrer durch möglichst drastische Infor­mationen möglichst nachhaltig vom alkoholisierten Fahren abzuhalten, haben wohlmeinende Ver­kehrspsychologen und -mediziner viele Jahre lang gelogen - und tun es noch.
In gutgemeinten Aufklä­rungsbroschüren zum Thema „Alkohol am Steuer“ haben sie dem Bürger einzureden versucht, er wäre be­reits nach dem Genuß des dritten Bieres in Gefahr, an der damals noch geltenden 0,8-Promille-Grenze zu scheitern. Das ist doch nicht so schlimm, mag man einwenden. Man setzt in der Propaganda eben die Schwelle, ab welcher Gefahr besteht, ein bißchen niedriger an, als sie in Wirklichkeit ist, damit der möglicherweise Gefährdete im Zweifelsfall eher übervorsichtig als zu nachlässig ist.

Das Beispiel mit dem Haschisch

Nicht minder wohlmeinende Eltern und Pädagogen haben jahrzehntelang den Heranwachsenden die wilde Story vom bösen Haschisch erzählt - und tun es noch. Es mache ganz schnell süchtig, sagten sie, hinterlasse enorme körperliche und psychische Folgeschäden und vor allem: Der Konsum von Haschisch ziehe fast unvermeidlich den prompten Einstieg in das noch gefährlichere Heroin nach sich.
Die mit dieser Geschichte geimpften Jugendlichen lernten dann irgendwann Konsumenten von Haschisch kennen, Leute, die seit Jahren schon Haschisch konsumierten. Weder waren diese Leute an Körper und Geist kaputte Menschen, noch waren sie süchtig, noch jemals auf Heroin umgestiegen. Die Erfahrung mit der Lüge Haschisch verleitete dann manche zu dem Kurzschluß, es müßten auch die wilden Geschichten über Heroin Lügen sein.
Ein fataler Irrtum.

Falsche Solidarisierung

In unserem Fall führt die wohlmeinende Propagandalüge der Verkehrssicherheitspropaganda dazu, daß der biedere Bürger, der sich zum Fernsehen auch mal zwei Bier gönnt, diese Menge auf etwa 0,5 Pro­mille hochrechnet und schließlich davon ausgeht, davon ausgehen muß, daß sein Arbeitskollege, den man mit zwei Promille erwischt hatte, mal eben von 4 oder 5 oder 6 Bierchen genascht hat - einer Menge, die er sich zur Not auch bei sich selber vorstellen könnte.
All das Theater, welches Justiz und Behörden mit diesem Arbeitskollegen veranstalten, von der enormen Geldstrafe über den Führerscheinentzug bis zur Medizinisch-Psychologischen Untersuchung muß ihm unter solchen Voraussetzung absolut überzogen und schikanös erscheinen. In dem sicheren Bewußtsein, daß ein solches Schicksal auch ihm passieren könnte, wenn es denn nur ein bißchen dumm liefe, solidarisiert er sich mit seinem Kollegen, ohne das wirkliche Ausmaß von dessen Alkoholmißbrauch je begriffen zu haben.
Das ist die Gefahr.

Montag, 24. September 2012

Gott mit dir, du Land der Bayern

Wenn mich ein Anfall von Patriotismus erwischt, kennt meine Kreativität keine Grenzen nicht mehr



Ob jetzt sowas jemals als Bayernfahne durchgeht?

Woissvogi

Südlich von des Leibes Mitte
Sah im Wald ich eine Hütte,
Fand darin ein Vögelein,
Wollte gern gemädelt sein.

Samstag, 25. August 2012

Einsamkeit

Ein Schizophrener kommt selten allein.

Sonntag, 19. August 2012

Oma oder Opa?

Wäre ich ein Philosoph, also einer mit Diplom, ein Diplom-Philosoph mit Philosophen-Diplom, und wäre ich Teil des Lehrkörpers einer Universität, dann würde ich in diesem Wintersemester zusammen mit einem Kollegen von der Juristischen Fakultät ein Hauptseminar anbieten mit dem Thema: "Oma oder Opa?"
Lachts nur, ihr Ignoranten, die ihr glaubts, das sei doch - hihihi! - kein Thema für eine wissenschaftliche Veranstaltung. Ich aber sage euch, das ist eine hochkomplexe Frage, die uns mitten hineinführt in die aporischen Abgründe des Denkens und Definierens.
Die Frage aber lautet so:
Was wäre die Folge wenn ich mich jetzt, da ich in einem Alter stehe, in dem ich zwar Kinder noch zeugen könnte, aber nicht mehr will, zur Frau umoperieren lassen würde (1)? Wie stünde ich dann zu den von meinen Söhnen noch zu produzierenden Enkeln? Wäre ich dann der Opa oder die Oma meiner Enkel? Läßt sich diese Frage überhaupt beantworten oder löst sich in dem Moment, da alle Philosophen der Erde diese Frage auch nur stellen, die Welt in ein rosa Logik-Wölkchen auf? Müssen wir dem Schicksal nicht dankbar dafür sein, daß ich kein an einer Universität lehrender Diplom-Philosoph mit Philosophen-Diplom bin?
Andererseits:
Ohne Philosophie wäre die Welt doch stinklangweilig, nur der übliche Mord und Totschlag, ob nun mit dem Gewehr begangen oder mit der Dividenden-Maximierung.


[1] Motto: Eh scho wurscht.

Freitag, 17. August 2012

Vor der Grieb - Ein Altstadtklo der Sonderklasse

Der Artikel ist im August 1983 - relativ kurze Zeit nach der Neueröffnung des Etablissements - im "Regensburger Monatsmagazin" erschienen, wurde dann auch, ca. ein Jahr später, in Michael Skasas "Sonntagsbeilage" im Bayerischen Rundfunk gesendet.


Zur Topologie des Metabolismus

Wenn ich in der Regensburger Altstadt zu tun habe, dann suche ich es seit Jahren so einzurichten, daß ein kurzer Besuch in meinem Lieblingslokale drin ist. Meist wird mein Wunsch erfüllt, häufig wird dieser Besuch ohnehin zur schieren Notwendigkeit.
Oft bin ich ganz alleine dort, nur ausnahmsweise treffe ich einen anderen Gast - dann aber auch nie mehr als einen gleichzeitig. So finde ich Beschaulichkeit und Ruhe an einem Ort, der eigentlich pulsieren sollte vom saftigen Leben.
So sehr diese Lokalität mich also anzieht und jedesmal aufs Neue für mein Kommen entlohnt, so wenig lassen sich offensichtlich andere Menschen - Touristen oder Einheimische - vom eigentümlichen Zauber dieses Ortes gefangennehmen.
Einen Katzensprung vom Haidplatz entfernt, in allerbester Altstadt-Lage, erleidet eine der erfreulichsten öffentlichen Bedürfnisanstalten dieser Stadt das herbe Schicksal einer Verkannten.

Eine wahrhaft geheime Offenbarung

Das aber ist weniger ein Wunder als vielmehr eine Schande. Ein nicht Ortskundiger findet dieses Klosett einfach nicht, allenfalls zufällig stolpert er hinein.
Man müßte schon mit der Beobachtungsgabe eines Sherlock Holmes begabt sein, um die in der Umgebung versteckten Hinweisschilder zu erblicken. An den beiden Enden der Unteren Bachgasse sind zum Beispiel in Augenhöhe eines Riesen winzige Täfelchen angebracht. Auf weißem Grund geben die kleingeschriebenen Großbuchstaben "W" und "C" in Zusammenarbeit mit einem winzigen Pfeil die Nähe einer öffentlichen Pisseria bekannt.
Das Äußere dieses entspannenden Lokals selbst ist so zurückhaltend gestaltet, daß es dem normal aufmerksamen Wanderer schwerfällt, das Klohafte der Örtlichkeit im Vorbeigehen zu erkennen. Selbst mit drangvoll gespannter Blase und krampfhaft verkniffenem Darmausgang werden viele an diesem Ort vorbeihasten. Es sei denn, ein gnädiges Geschick ließe sie just vor der gelobten Tür schräg seitlich rechts (oder links) nach oben blicken; vorausgesetzt auch, es sind ihre Augen im Moment des Aufblickens nicht blind von bitteren Tränen entschlossenster Zurückhaltung.
Nur wer aus der halböffentlichen Passage zwischen "Orphèe" und "Sudhaus" kam und wem also das vordergrieb'sche Klo frontal ins Blickfeld sprang, hatte eine faire Chance, auch spontan den locus genii zu finden. Seit diese Passage dem Publikum versperrt ist, ist das Schwierige noch ein wenig unmöglicher geworden.
Diese Art, den Weg zum Orte schlußendlicher Erlösung zu weisen, trägt - mit allen Salben geriebene Kleriker unter den Lesern werden dies schon bemerkt haben - alle Merkmale einer religiösen Offenbarung an sich:
*  Die Zeichen sind zwar gesetzt, die Wege gewesen;
*  Sie sind aber verschlüsselt gewiesen, esoterisch gesetzt.
*  Die Zeichen sind also derart vergeheimnist, daß sie sich nur dem bereits Eingeweihten erschließen.
*  Man könnte sich demzufolge die ganze Offenbarung schenken.

Eintreten und sich wohl fühlen

Nun aber laß uns die allzu düsteren Gedanken verscheuchen und annehmen, Du habest in der Stunde großer Drangsal und bitterer Not den Weg zur Vorderen Grieb letztlich doch - und noch rechtzeitig! - gefunden.
In der Gewißheit, daß alle mühselige Beladenheit ein baldiges Ende haben wird, betrittst Du die Befreiungshalle - und glaubst, Deiner bislang so zuverlässigen Nase nicht länger trauen zu dürfen.
Es stinkt hier nicht; nicht nach abgestandenem Urin und nicht nach frischgelegten Gebraucht-Lebensmitteln. Noch nicht mal die ekelhaft hygienischen Lutschwürfel, die Du sonst allenthalben in Becken und Rinnen findest, verströmen hier ihre süßlichen Wolken.
Es duftet hier nicht, es riecht ganz einfach sauber; im Prinzip nach nichts, wie in einer Bank etwa. Schnell durcheilst Du den Waschraum, ohne Blick noch für Einzelheiten, wichtige Geschäfte sind erst zu erledigen.
Die eigentliche Geschäftsstelle kann den ersten, guten Eindruck des Vorzimmers nur bestätigen. Die Kacheln sind in heimeligem Ocker, Beige, Pastellbraun - was weiß ich - gehalten, versprechen Geborgenheit. In dazu passendem Lindgrün sind Trennwände und Türen der beiden gemütlichen, geräumigen Appartements gestrichen.
Tritt ein, teurer Defäkant, und fühl' dich wohl! Vergiß vorerst die 30 Pfennige, die Dich dieser exquisite Spaß noch kosten wird. Nicht jetzt - wo Dir der Sinn nach anderem steht - mußt Du nach passenden Münzen suchen, verzweifelt vielleicht noch Passanten, Konfäkanten um Kleingeld bitten. Konzentriere Dich ganz auf das, was Du vorhast, zahle, was zu zahlen ist, draußen dann - später - an die Dame hinter dem Fenster. Leg' womöglich noch ein Trink(?)geld dazu - dreißich Fennje sind doch geschenkt, wenn Du bedenkst, daß das Würstelegen in dem miesen Schmuddelbunker unter dem Neupfarrplatz genau so viel kostet.
Häng' den Mantel an den Haken und während Du weitere Textilien abtust, sieh Dich um. Gefällige Armaturen, immer Klopapier zur Hand und immer auf der Rolle, nicht irgendwo - in einer Pfütze auf dem Boden liegend etwa; man kennt das. Ein diebstahlssicheres Schloß an der Rollenhalterung läßt Klopapier-Frevlern - welche ich an dieser Stelle nachdrücklich verfluchen möchte, bis in's dritte Glied - keine Chance mehr.

Ein Kapitel Spültheorie

Beim Anblick der Sanitär-Keramik weiten sich die Augen des Kenners in freudigem Erstaunen. Ein Tiefspüler, ein leibhaftiger Tiefspüler auf einem deutschen Publikums-WC.
An dieser Stelle müssen wir einen kurzen Exkurs in die Spültheorie riskieren.
Flachspüler nennt man jenes Entladegeschirr, welches die allermeisten von Ihnen vom heimischen Abtritt her kennen dürften. Die frisch und fromm abgezwickte Braunwurst plumpst bei diesem Modell fröhlich und frei auf eine Plattform, wo sie bis zur Abwicklung weiterer Formalitäten liegen bleibt. Defäkanten, welche sich im Stehen zu säubern pflegen, haben also Zeit und Muße, die Produkte ihres Tuns und (Fallen-)Lassens ausgiebig in Augenschein und Nasenatmung zu nehmen.
Bei den erwähnten - hierzulande eher seltenen - Tiefspülern hingegen, platscht die Biomasse unvermittelt ins Wasser. Nur der Un­erfahrene benetzt sich dabei den Po. Gewitztere Konsumenten dagegen wissen sich auf einfache Weise zu helfen: ein Blatt Papier auf die Wasserfläche gelegt und man bleibt von ungebetener Nässe verschont. Die Geruchsentwicklung - und darauf beruht der exzellente Ruf des Tiefspülers in Kennerzirkeln - ist wesentlich geringer als beim Flachspüler: die Stinkmaterie verschwindet zum überwiegenden Teil sofort im Wasser, Geruchsstoffe werden also gebunden und können sich nicht weiter entfalten.
Soviel zur braunen Theorie, zurück zur lebendigen Praxis.

Nächste Woche Vor der Grieb

Ein Tiefspüler also steht Dir zu Verfügung, läßt am Ende Deiner Mühe mit sattem Glucksen all das verschwinden, was den Tag und die Oberfläche mit Recht zu scheuen hat.
Bei kleinem Geschäfte wirst du hier nicht weniger gut bedient. Eine vollautomatische Spülung mit Super-Licht-Sensor läßt das Wasser sofort nach dem Pinkeln frei. Geruch verschwindet, noch ehe er recht eigentlich entstehen kann.
Zum Händewaschen brauchst Du nicht mit beschmutzten Fingern nach dem Wasserhahn zu greifen, den -zig beschmutzte Finger an diesem Tag schon vor Dir berührt haben. Brauchst nicht nach getaner Säuberung erneut den beschmutzfingerten Hahn betatschen. Tappst vielmehr lässig mit dem Fuß auf einen Gummiball, läßt alle Brünnlein fließen und nimmst dann gelassen den Fuß wieder vom Balle.
Ich hoffe zuversichtlich, Ihnen mit diesem kleinen Artikel ein wenig... nun, nicht gerade den Mund wässrig gemacht zu haben, aber doch ein bißchen Ihr Interesse geweckt zu haben.
Also dann: nächste Woche vor der Grieb!

Mittwoch, 15. August 2012

Hasenpanier

Über Feigheit, Mut und List

In der weithin unbekannten Wochenschrift "der FREITAG" ist ein Sammelartikel über miese Tricks in Geschichte und Literatur erschienen. Ein Absatz widmet sich der wohlbekannten Geschichte vom Hasen und vom Igel.
"Das Märchen "Der Hase und der Igel" ist wohl eine der am häufigsten missinterpretierten Erzählungen. Die geläufige Auslegung ist, dass hier Schläue über körperliche Vorzüge triumphiert - der kluge Igel siegt durch den täuschenden Einsatz seiner Igel-Frau über den schnellen Hasen. Betrachtet man die Geschichte aber andersherum, zeigt sich, dass der Igel ein übler Trickser ist, der sich über jeden Fair-Play-Gedanken hinwegsetzt. (...) Dass in der Original-Fassung der Igel als "kleiner Mann" charakterisiert wird, der es dem hohen Herren (Hase) mal richtig zeigt, macht es auch nicht besser. Denn im Original bricht der Hase beim 74. Rennen schließlich tot zusammen. Ganz schön mies."

Mies, aha. Jemand schließt eine Wette ab, er veranstaltet einen kleinen Wettkampf. Wider jegliche Wahrscheinlichkeit verliert er diesen Wettkampf, der Schnelläufer Hase wird vom gemächlich schlurfenden Igel im Wettlauf besiegt. Dieses Rennen wird noch 73 mal wiederholt und jedes Mal gewinnt der Igel, der nach aller Lebenserfahrung gar nicht gewinnen kann. Jedes leidlich intelligente Lebewesen wird spätestens nach dem dritten Lauf kapieren, daß da etwas nicht stimmt, etwas nicht stimmen kann. Da steckt irgendein Trick dahinter, da muß ein Trick dahinter stecken.
Ein Lebewesen, das so einfältig ist wie der Hase in der Fabel wird aus der Evolution geworfen, da beißt der Darwin keinen Faden ab.
Und was den Igel als "übler Trickser", der "sich über jeden Fair-Play-Gedanken hinwegsetzt" betrifft...

Lassen wir den Igel mal außen vor, nehmen wir uns stattdessen - auf daß auch ihm Gerechtigkeit widerfahre - den Hasen zum Exempel. Der Hase hat in unserer Denkwelt keinen guten Ruf, er gilt uns als Sinnbild der Feigheit. Das Hasenpanier ergreifen heißt soviel wie feige davonlaufen statt sich tapfer dem Fuchs zum Kampf zu stellen, Hasenfuß ist der Schimpfname für einen Feigling.
Man braucht nicht die analytische Schärfe eines Adorno, eines Habermas oder gar eines Sloterdijk... es ist vielmehr unmittelbar einleuchtend, daß die Beschimpfung des fliehenden Hasen als feige die Ideologie des Fuchses ist. Der Fuchs sähe es natürlich gerne, würde sich der Hase ritterlich und fair zum Kampfe stellen. Hasen, die sich so verhalten, wären bald ausgerottet. (Die Füchse übrigens auch, ohne Hasen wird es für sie eng.) Für den Hasen ist die Flucht die Waffe der Wahl, damit kann er den Fuchs bezwingen, der verhungert, wenn er nur noch schnelle Hasen findet.

Mit der Fairneß und der Ritterlichkeit ist es überhaupt so eine Sache. Faires, ritterliches Verhalten ist eine sinnvolle Sache unter Gleichen. Trifft ein Ritter auf einen anderen Ritter, so hat er als Gegner jemanden vor sich, der ganz ähnlich ausgerüstet ist, der ganz ähnlich ausgebildet wurde wie er selber. Trifft dagegen ein kleiner Mensch mit Dolch auf einen Riesen mit einem Schwert, so wäre ein fairer Kampf nur ein Synonym für Wahnsinn. Der Kleine kann diesen Kampf gar nicht gewinnen. Läuft er davon oder läßt er sich einen "gemeinen Trick" einfallen, so ist er nicht feige, sondern weise.

In der Schlacht von Sempach vom 9. Juli 1386 standen die Schweizer Eidgenossen - Bürger und Bauern - dem habsburgischen Ritterheer gegenüber. Die Schweizer holten mit den Widerhaken ihrer langen Hellebarden die Ritter vom Pferd. Dort lagen sie nun, unfähig, sich in ihrer schweren Rüstung ohne fremde Hilfe zu erheben. Sie wurden entweder kurzerhand erschlagen oder sie kollabierten tödlich in der brüllenden Juli-Hitze dieses Tages.
In der Schlacht von Azincourt vom 25. Oktober 1415 schossen die auf große Treffsicherheit geschulten englischen Langbogenschützen den französischen Rittern ihre Pferde unterm Arsch zusammen (wo sie dann leichte Beute der Fußtruppen wurden) oder töteten sie direkt aus großer Entfernung.
In beiden Schlachten wurde jeweils ein großer Teil des habsburgischen bzw. französischen Adels vernichtet.
Der Guerillakrieg, die Strategie des Kleinen gegen den Großen, wurde - entgegen anderslautenden Gerüchten - nicht von Mao Tse Tung erfunden. Sondern? Sondern von den amerikanischen Siedlern im Unabhängigkeitskrieg gegen die Briten. Die Amerikaner verweigerten sich weitgehend der offenen Feldschlacht, sie lockten den nicht landeskundigen Feind in die undurchdringlichen Wälder und Weiten des Kontinents und griffen sie dann aus dem Hinterhalt an.
Hör ich jetzt "Hermannsschlacht", "Varus", "Teutoburger Wald"? Richtig, auch das war eine... hüstel, feige Kriegführung gegen einen vielfach überlegenen Gegner. Gehen wir noch weiter zurück, so fällt uns die Seeschlacht bei Salamis ein, bei der die kleinen, wendigen Boote der Griechen die riesige Flotte der Perser in der engen Bucht vernichteten. Darf's noch ein Stückerl früher sein? Der kleine David donnert dem riesigen Goliath aus der Entfernung einen tödlichen Kieselstein gegen die Stirn. Wenn du klein bist, mußt du dir was einfallen lassen.

In Sagen und Legenden tauchen sie gerne auf, die Superhelden, die so stark sind wie fünf (wahlweise auch zehn) Männer, heißen sie nun Achilles oder Siegfried. Sie gelten als unbesiegbar wegen ihrer Stärke. Aber... Wer stark ist wie fünf (oder zehn) Männer sollte doch eigentlich von sechs oder elf Männern besiegt werden können.
Oder?

Mein Königreich für ein Trojanisches Pferd

Ilias, Macbeth und Richard III.

In der weithin unbekannten Wochenschrift "der FREITAG" ist ein Sammelartikel über miese Tricks in Geschichte und Literatur erschienen. Ein Absatz widmet sich der Geschichte vom Trojanischen Pferd.
"Das Trojanische Pferd ist eine der frühesten Listen der Literaturgeschichte. Nach zehn Jahren glückloser Belagerung meinte der Grieche Odysseus: "Ich hab’s!" Er ließ die Seinen ein großes Holzpferd zimmern, stellte es vor der Stadtmauer ab und fingierte den Abzug. Unvorsichtig parkten die Trojaner das Pferd in ihrer Stadt und wurden von darin versteckten Griechen überrascht."
Das ist natürlich ein riesengroßer Schmarrn. Wer auch nur für ein Fünferl ein Hirnschmalz hat und bereit ist, dieses Hirnschmalz gelegentlich zum Denken zu verwenden, dem fällt auf, daß die Geschichte vom Trojanischen Pferd, die uns der Kollege Homer überliefert hat, zwar sehr beeindruckend und schön dramatisch ist, dennoch ein story hole enthält, groß wie ein Scheunentor (oder eben ein hölzernes Riesenpferd). Daß die Griechen nach zehnjähriger Belagerung über Nacht plötzlich abziehen und auch noch ein Geschenk für die Feinde hinterlassen - das ist so ein hanebüchener Unfug, daß es dir die Zehennägel aufkranzelt. Den Trojanern dermaßen ausgeprägte Einfalt zu unterstellen, bloß damit die leidige Story von diesem endlosen Krieg schließlich doch noch zu einem Ende kommt...
Aber gut, immerhin muß man Homer zugute halten, daß er das story hole so geschickt zugeschmiert hat, daß es den wenigsten auffällt. Dergleichen Hausierertricks zeichnen einen wirklich ganz großen Künstler aus.

Was, ich hör ein Widerwort? "Hausierertricks" und "Große Kunst" wären ganz was anderes?
Gut, dann nehmen wir halt Shakespeares "Macbeth" zum Exempel. Das ganze Drama lebt von den Prophezeiungen der Hexen. Aus diesen Wahrsagesprüchen gewinnt Macbeth den Impuls für den Königsmord, aus ihnen schöpft er die Kraft, um seine Furcht nach der Tat niederzukämpfen und weiterzumachen.
Die Hexen prophezeien ihm, er werde Than of Cawdor, Than of Glamis, er werde auch der künftige König von Schottland sein. Banquo, der bei ihm ist, werde dagegen der Stammvater von Königen sein.
Die ersten beiden Prophezeiungen erfüllen sich sofort und jetzt will Macbeth auch König werden. Dann, als er den alten König Duncan im Schlaf erstochen hat, kommt ihm auf einmal, daß er - nach den Worten der Prophezeiung - mit seiner Tat eigentlich nur den Weg für das Königtum der Söhne von Banquo geebnet hat. Das fällt dem Dummbeutel Macbeth erst jetzt auf!!!
Der erste Schnitzer, unglaubwürdig, soviel Schwachsinn.
Der zweite Schnitzer: Macbeth läßt also Banquo töten, der gleichzeitige Mordanschlag auf dessen Sohn mißlingt aber. Aha, denkt der Leser, Fleance, der Sohn, muß ja am Ende des Stückes König werden. Am Ende des Stückes aber ist nicht Fleance König von Schottland - wie auch? - sondern Malcolm, der älteste Sohn des von Macbeth ermordeten Königs Duncan.
Ein Fuchs, dieser Shakespeare, ein mit allen Salben geriebener Dramatiker. Der Unfug ist mir nämlich erst beim dritten Lesen des Stückes aufgefallen.
Und der "Richard III." vom nämlichen Shakespeare ist eine Folge brillanter und äußerst bühnenwirksamer Szenen, mitnichten aber ein Theaterstück.

P. S.: Um zum Schluß nochmal auf das Pferd zurückzukommen... die Geschichte mit dem Trojanischen Pferd Schwein war sowieso ganz anders.