A. B.: "Ich habe heute mit ein wenig Erstaunen festgestellt, daß derzeit keine Ausgabe der Briefe Goethes an Frau von Stein im Druck zu sein scheint."
W. H.: "Obst du dich nicht schämst, fremder Leute Briefe zu lesen?
Mittwoch, 15. August 2012
Dienstag, 31. Juli 2012
Beschneiden! Sofort!
Von Kurt Tucholsky stammt der Satz "Die SPD ist die
Vorhaut der Arbeiterklasse. Immer, wenn es ernst wird, zieht sie sich zurück."
Ob hier nicht mal eine Beschneidung angebracht wäre?
Samstag, 21. Juli 2012
A Rumba de Scugnizz
Erotik
- Weil weniger oft mehr ist
Der Lindinger Opa hat mal gsagt: "Kunst is, wennst moanst, des kunst du aa." Damit hat der Lindinger Opa treffend und sehr konkret den Begriff der dissimulatio artis erklärt: Große Kunst, die so leicht rüberkommt, als sei sie locker aus dem Ärmel geschüttelt, als brauche es dafür keine sonderliche Kunstfertigkeit.
Wieviel Talent, wieviel allgemeine Ausbildung steckt in diesem Tanz, wieviel Mühe und Schweiß müssen die Proben für diesen speziellen Tanz im Spielwarenladen gekostet haben. Und dann sieht es für dich so aus, als sei Fred Astaire eben mal schnell ins Studio gekommen, habe ein Tänzchen mit einigen Trommeln gewagt und sei dann, freundlich winkend, wieder heimgegangen. Ein kleiner Spaß für ihn, zwischendurch. All der vergossene Schweiß ist nicht zu riechen. Perfektes Handwerk, ganz große Kunst.
Auf Fred Astaire und den Lindinger Opa komm ich, weil ich Massimo Ranieri auf YouTube gesehen habe.
"A Rumba de Scugnizz", was für eine perfekte Bühnenshow. Hier stimmt alles, vom ersten "Hou!" weg, über die Musik bis in den kleinsten Fußschlenker der steppenden Tänzerinnen. Und es wirkt, als würden die zwei Jungs und die Mädels auf einem privaten Fest nur ein bisserl übermütig rumhüpfen, keine Anstrengung ist zu merken, dabei ist alles von höchster Präzision. Das vibriert vor Temperament, Lebenslust - und Erotik, klar.
Jetzt, wo ich das sage, frage ich mich natürlich. Ich frage mich, warum die Mädels so erotisch auf mich wirken, obwohl sie eigentlich gar nicht viel dazu tun. Sie wackeln nicht lasziv mit Arsch und Unterleib, sie verbiegen sich nicht aufreizend. Sie führen im Grunde einen Schreittanz auf, der in seiner stiefelklappernden Mechanik fast militärisch wirken könnte, wäre er nicht gar so... äh, unmilitärisch.
Nach heutigen Kriterien sind die Tänzerinnen durchaus sittsam bekleidet, die Röcke sind knöchellang und wegen eines Dekolletés regt sich schon seit dem Rokoko keiner mehr auf. Ja, gut, ich bin nicht blind, mir ist aufgefallen, daß die Röcke geschlitzt sind und daß die Mädels ihre Röcke gelegentlich so kunstvoll wirbeln, daß man ihre Beine und ihr Hoserl sehen kann. Aber dergleichen hat schon vor 30 Jahren das NDR-Fernsehballett geboten. Von Jacques Offenbachs Can Can (inzwischen schon über 100 Jahre alt) will ich gar nicht erst reden.
Das Gegenstück zur obigen Frage ist: Wieso wirken nackte, bzw. fast nackte tanzende Frauen oft so enttäuschend unerotisch?
Die Tutti-Frutti-Mädels sehen aus wie erwachsene Frauen, bewegen sich aber wie kleine Mädchen aus dem Kindergarten oder der Grundschule bei der Balletteinlage der Märchenaufführung. Die bunten Schleiferl am Po lassen an Kinderfasching denken, da nützt das Aufreißen des Bluserls auch nichts mehr. Das gibt sich als Champagner aus und ist doch günstigstenfalls Mineralwasser medium. So nackt können bei diesem Micky-Maus-Gehopse die Tänzerinnen gar nicht sein, daß das erotisch wirken könnte.
Ach, übrigens: Kann mir einer sagen, woher ich die Geigerin im Video von Massimo Ranieri kenne?
Donnerstag, 19. Juli 2012
Hundsfutter
Zur Ökonomie der Hundeernährung
Daß man einen Hund auf Dauer nicht vegetarisch ernähren kann, versteht sich. Ich mein, Hunde sind keine Wölfe mehr, sie haben sich im Laufe ihrer jahrtausendelangen Domestikation an menschliche Eßgewohnheiten angepaßt. Mein Hund etwa mag Pasta und Reis (er ist Italiener), Gemüse akzeptiert er klaglos, wenn es nicht überhand nimmt. Aber tierisches Eiweiß sollte schon die Grundlage bilden.
Ebenso klar ist, daß ein Normalverdiener es sich nicht
leisten kann, seinen Hund mit einem Schnitzerl oder Steakerl zu füttern. Es
kommt hinzu... Wenn ich mir ein Schnitzerl in die Pfanne haue, dann bin ich
davon satt, für meinen Hund ist das
lediglich ein Appetitanreger, satt wird er davon nicht.
Was mache ich also? Richtig, ich kaufe ihm im Supermarkt
Hundefutter. Mit Trockenfutter brauche ich ihm nicht zu kommen. Okay, fressen
tut er es schon, aber nur, wenn es sonst wirklich nichts anderes gibt. Ein Napf
ist immer mit diesem Trockenfutter gefüllt, davon ißt er, wenn er sich nicht
ausreichend ernährt fühlt. Normalerweise bekommt er Dosen, die 1200-g-Dose für
85 Cent. Die Dose frißt er zwar, aber... ich will mal so sagen: Seine
Begeisterung hält sich in Grenzen. Lieber mag er diese Aluminiumschälchen mit
je 300 g, am liebsten die von Aldi - "Geschnetzeltes in mediterraner
Sauce" (er ist, wie gesagt, Italiener). Eine Dose kostet 59 Cent, mein
Hund aber ist ein 3er-Hund, das heißt, er braucht 3 Schälchen, um satt zu
werden. Macht 1,77 €. Wohlgemerkt, das sind die Preise
für Discounter-Marken, für Chappi u. dergl. zahlt man wesentlich mehr.
Neulich war ich im "Kaufland" und ich hatte mich
entschlossen, meinem Hemul einen Knochen zu kaufen, auf daß er was Kräftiges
zwischen die zarten Zähnchen bekäme. Ich sehe beim Hundefutter einen
sogenannten Schinkenknochen.
Da war einst Parmaschinken drum rum gewesen, den Knochen hat man
ausgelöst und verhökert ihn nun mit ein paar Fleischresten dran als
Hundefutter. Okay, soll sein. Dann sehe ich, daß der Knochen 1,99 € kostet. Das ist herb, der
Schinkenknochen mag gerade mal 200 g gewogen haben, aber ich hatte mich nun mal
entschlossen und seufzend legte ich das Ding in den Einkaufswagen.
Ich fahre weiter und beim Regal mit abgepacktem Fleisch sehe
ich in Folie eingeschweißtes Schinken-Eisbein. 500 g für 2,55 €.
Während ich noch überlege, ob ich mir das kaufen soll, habe
ich einen Anfall von Durchblick. Zwei Euro fünfzig für 500 g Knochen mit satt
Fleisch dran einerseits und zwei Euro andererseits für einen 200 g schweren Knochen
mit ausgesprochen matten Fleischanhaftungen. Ich frage mich, ob ich verrückt
bin und beschließe, es nicht zu sein.
Ich trage den Parmaschinkenknochen also wieder zurück und
lade mir das Eisbein auf.
Zuhause lege ich das gekaufte Eisbein auf die Waage und stelle fest, es sind in Wirklichkeit ca. 800 g. Wenn ich den Knochen rauspule bleiben immer noch gut 600 g übrig.
Zuhause lege ich das gekaufte Eisbein auf die Waage und stelle fest, es sind in Wirklichkeit ca. 800 g. Wenn ich den Knochen rauspule bleiben immer noch gut 600 g übrig.
Nun war mein Blick geschärft. Bei anderer Gelegenheit sehe
ich beim Metzger im Supermarkt Rippenknochen, noch schön Fleisch dran, für 79
Cent das Kilo. Heiliger Strohsack,
mein Hund nennt mich Baron, wenn ich ihm das statt einer Dose Labberwürfel mitbringe.
Und dann gibt es Hähnchenmägen, Hähnchenleber, tiefgefroren,
500 g für 1,15 €. Das mit
einem Kochbeutel Reis (oder der entsprechenden Menge Pasta) gekocht, ein wenig
passierte Tomaten dazu - das kostet nicht mehr als drei Schälchen Hundefutter,
ist aber ein Festessen für den Hund.
Hundefutter ist viel
zu teuer.
Hände weg von der Eichel!
Seit alters war für den treudeutschen Menschen der jüdische
Mann ein Lustlümmel, ein ständig geiler Bursche, der alles bespringt, was einen
Schlitz zwischen den Beinen hat. Nun werden wir im Rahmen der Diskussion über
das Kölner Beschneidungsurteil von Experten darüber belehrt, es sei dies nur
ein kleines antisemitisches Witzchen gewesen. In Wirklichkeit sei es so, daß Beschnittene
nur noch sehr eingeschränkt zu sexueller Lust fähig sind. Gut, ja, der Pimmel
sei noch erektionsfähig und zeugen könne man damit auch noch, aber sonst wäre
für einen Beschnittenen ziemlich tote Hose.
"Moshe", sagt Mirijam zu ihrem Angetrauten,
"es wäre mal wieder an der Zeit, ein Kind zu zeugen." - "Muß das
sein?" seufzt Moshe, der sich die letzten Jahre ziemlich erfolgreich um
den Beischlaf herumgedrückt hat.
Wieso, frage ich mich, erzittern die zahlreichen
Beschneidungs-Threads nicht vor homerischem Gelächter?
Dienstag, 10. Juli 2012
Mit Musik geht alles besser
Nein, das Radio ist nicht kaputt
Die Folgende
Geschichte ist wahr, ich schwöre es, so wahr ich der Liebe Gott bin:
Heute nacht, es muß
wohl nach Mitternacht gewesen sein, schalte ich das Radio ein, es war auf
Bayern 2 eingestellt. "Iiiiiiih bömp töm" hör ich und wieder
"Iiiiiiih bömp töm" und immer wieder "Iiiiiiih bömp töm",
geraume Zeit. Nanu, denke ich, das Radio ist kaputt. Ich schalte auf einen
anderen Sender, der aber kommt einwandfrei rein. Also muß bei Bayern 2 eine
Störung sein, denn die Frequenz ist einwandfrei eingestellt, wie immer. Dann
aber höre ich "hulala, hulala, ticke, tacke" (eine Uhr im Hintergrund
wird hörbar).
Ah.
Ich bin ein gebildeter
Mensch und mir wird klar: Das ist keine Störung, das ist moderne Musik. Und so
war es dann auch, sie brachten gerade ein Konzert.
Leute, nehmt es mir
nicht übel, aber Musik, die sich anhört, als sei das Radio kaputt, mag ich
nicht.
Ich bin ein
aufgeschlossener und ausgewogen denkender Mensch und teile hiermit mit, daß mir
dergleichen nicht zum ersten Mal passiert ist. Wie oft habe ich nicht schon das
Autoradio eingeschaltet und dann gedacht, das Auto sei kaputt und würde jeden
Moment auseinanderfallen? Und noch stets war es kein Motorschaden sondern
Kunst. Ganz oft Heavy Metal, noch öfter Musica Viva.
Mir balst nicht
gangst. Mit Mozart wär das nicht passiert.
Montag, 30. April 2012
Maikäfer, flieg
Ich habe heute einem Maikäfer das Leben gerettet. Er war in
das Eimerchen gefallen, in dem ich vor der Haustüre für meinen Hund etwas
Wasser bereithalte. Im Wasser um sein Leben schwimmend kam er die steile Wand
des Eimerchens nicht mehr hinauf. Als ich ihn entdeckte, bewegte er sich noch,
wenn auch schwach. Ich goß das Wasser auf die sonnenbeschienene Wiese, der
Maikäfer fiel dabei auf den Rücken. Sachte brachte ich ihn wieder in
Normallage, Stunden später, als ich nachgeschaut hatte, war er weg.
Natürlich ist die Geschichte dieser Rettung nicht weiter
berichtenswert. Berichtenswert ist, daß da ein Maikäfer war. Es ist ewig lange
her, seit ich zuletzt einen Maikäfer in freier Wildbahn gesehen habe.
Ich drück ihm die Daumen, viel Zeit hat er eh nicht.
Sonntag, 29. April 2012
Das Geheimnis der Orgel von Halberstadt
Seit Januar 2003 läuft auf Sat.1 das Ratespiel "Genial
daneben". 2005 wurde die Frage gestellt: "Warum blieb die
Kirchenorgel von Halberstadt vom 5. 9. 2001 bis zum 5. 2. 2003 mit voller
Absicht stumm?"
Die richtige Antwort ist naheliegend, wer sie kennt, rückt
vor bis auf "Los" und zieht 4000,- EUR ein (woher auch immer). Wer sie
nicht kennt, schaue sich das Video an (die technische Qualität des Videos ist
miserabel, ich erwähne es nur deshalb, damit hinterher keiner sagen kann, ich hätte es nicht erwähnt).
Montag, 9. April 2012
Mobile Einsatz-Poeten
Aus gegebenem Anlaß ein Griff in mein Archiv
Der
folgende Text ist so ganz rasend aktuell nicht mehr, er entstand in den frühen
achtziger Jahren. Das Phänomen der rasenden Dichter hatte sich zwischenzeitlich
wieder gelegt, inzwischen aber sieht es so aus, als würde diese Art der
Poeterey wieder in Mode kommen.
Die rasenden Dichter
Vom olympischen Geist in der Poesie
Als Ende 1973 ein
Komet zur Erde zu stürzen drohte, wurde diese tödliche Gefahr namens "Kohoutek"
mit durchaus angenehmem Gruseln zur Kenntnis genommen. Wenige Wochen nach
Entdeckung der Bedrohung und lange vor der verschämt gegebenen Entwarnung (es
war alles nur ein Meß- und/oder Rechenfehler gewesen) war das zu erwartende
Ereignis bereits zu Literatur verwurstet. H. G. Konsalik, Meister aller
Klassen, hatte in wenigen Wochen zwei Buchdeckel namens "Ein Komet fällt
vom Himmel" mit vollmundiger Roman-Masse gefüllt.
So weit, so Konsalik.
Insoweit unvermeidlich.
Wenige Tage nach des
Genschers Wende veröffentlichte die "taz" ein "Gedicht für
Genscher" von Erich Fried, enthaltend unter anderem folgende
Zeilen:
Gescheit
Gescheiter
Gescheitert
Gescheiter
Gescheitert
Nun gut. Wem auch
fällt schon in kurzer, drängender Frist was wirklich Gutes ein? Und
"einmal" ist schließlich "keinmal", wie uns tröstend
verheißen ist vom Volksmund.
Denkste!
Who wants yesterday poems...?
Kurze Zeit später
schon belehrt der "stern" Hoffende grausam:
Zwei Tage nach dem Massenmord in den
palästinensischen Flüchtlingslagern Sabra und Schatila hat der in England
lebende deutsche Schriftsteller Erich FRIED ein Gedicht verfaßt, das der 1938
aus Wien emigrierte jüdische Lyriker in einer Neuausgabe seines Gedichtbandes
'Höre Israel' veröffentlichen wird. Auszug:
Israelische Truppen nahmen - so
sagten sie -
Nicht Teil an diesen Massakern, sondern sahen nur teilnahmslos zu
Vom Rande der Lager
Die sie zuvor den befreundeten Truppen Haddads
Überlassen hatten zur Wiederherstellung der Ordnung
Der Ordnung, die sie dann zum Teil wieder herstellen halfen
Mit ihren Bulldozern, die einen Teil der Toten versteckten.
Nicht Teil an diesen Massakern, sondern sahen nur teilnahmslos zu
Vom Rande der Lager
Die sie zuvor den befreundeten Truppen Haddads
Überlassen hatten zur Wiederherstellung der Ordnung
Der Ordnung, die sie dann zum Teil wieder herstellen halfen
Mit ihren Bulldozern, die einen Teil der Toten versteckten.
Um solcherart
hingeschlunzte Leitartikel-Lyrik scheint es ähnlich bestellt zu sein wie um das
Fixen. Einmal fängst Du an, hast Alles im Griff und bist versackt, eh' der Hahn
dreimal des Morgens kräht. Und mußt es wieder tun, kannst nimmermehr lassen vom
süßen Gift.
Noch'n Gedicht - und noch'n Dichter
Und das greift um
sich, diese Dalli-Dalli-Poesie des Düsenzeitalters. Das wuchert durch alle
Ebenen literarischer Prominenz; es muß dem Harald Grill nur billig
erscheinen, was dem Erich Fried so offensichtlich recht ist.
Da erschien in der
Regensburger "WOCHE" ein Artikel über die Markierung Regensburger
Kulturdenkmäler durch blau-weiße Wapperl, damit sie im Kriegsfall nicht
voreilig zerstört würden. Und die "WOCHE" drauf der lyrische
Kommentar des hiesigen Mobilen-Einsatz-Poeten, u. a. mit diesen unsterblichen
Worten:
Auch wenn's
ein Witz ist ein trauriger,
dem Fremdenverkehr tut sowas gut;
ein Scherz am Rande, denn
was zählt schon der Mensch,
wenn nicht sein Geld?
dem Fremdenverkehr tut sowas gut;
ein Scherz am Rande, denn
was zählt schon der Mensch,
wenn nicht sein Geld?
Verse wie diese...
Verse? Nein! Keinen Streit um Worte jetzt
Nennen
wir dies gelassen
"Verse", dem
Brauche folgend, daß
Jeder Text
- jeglicher -
Welcher die Gänze der
Zeile nicht nützen mag, vielmehr
Die Einheit des Satzes
Zerschnippelt und
Alsdann neu und
Gefällig
Zufällig fügt,
In dringendem
Verdacht steht, ein Vers
Zu sein.
"Verse", dem
Brauche folgend, daß
Jeder Text
- jeglicher -
Welcher die Gänze der
Zeile nicht nützen mag, vielmehr
Die Einheit des Satzes
Zerschnippelt und
Alsdann neu und
Gefällig
Zufällig fügt,
In dringendem
Verdacht steht, ein Vers
Zu sein.
Verse also, wie die
zitierten, haben die handwerkliche Geschliffenheit einer ersten, flüchtigen
Notiz, die poetische Kraft und den Metaphernreichtum eines zwischen Scheißen
und Händewaschen diktierten Kommentars.
Warten auf den satten Strahl
Warum machen die das,
der Fried und der Grill, Harald und Erich? Warum belassen sie es
nicht bei einem ordinären Leserbrief, wie's unsereiner macht, wenn schnell was
weg muß von der Seele? Warum setzen sie ihren Ruf - der bei beiden ein wirklich
guter Ruf ist - so locker und leicht auf's Spiel? Braucht man Geld?
Publicity? Oder gehorcht der poetische Schließmuskel nicht mehr? Muß man
tröpfchenweise ausscheiden, was immer auch kommt, statt gelassen Material zu
sammeln für den wirklich großen, satten Strahl?
höre fried und du
horch auch zu
grill
strebt nicht
nach dem lorbeer ein
konsalik der lyrik
zu heißen
lüstet nicht
nach vollständigkeit den
großteil
täglicher nachrichten laßt
unbedichtet
laßt ab
vom olympischen ehrgeiz
der schnellste zu
sein
Macht halt kein'n Scheiß!
denn sehet wenn
ihr nicht einhalt gebietet dem blinden
kurz-und-klein-dichten
so werdet ihr
dereinst mit pelle igel verglichen
werden wann immer
von wegwerf-lyrik die rede
ist an den lagerfeuern
germanistiens
horch auch zu
grill
strebt nicht
nach dem lorbeer ein
konsalik der lyrik
zu heißen
lüstet nicht
nach vollständigkeit den
großteil
täglicher nachrichten laßt
unbedichtet
laßt ab
vom olympischen ehrgeiz
der schnellste zu
sein
Macht halt kein'n Scheiß!
denn sehet wenn
ihr nicht einhalt gebietet dem blinden
kurz-und-klein-dichten
so werdet ihr
dereinst mit pelle igel verglichen
werden wann immer
von wegwerf-lyrik die rede
ist an den lagerfeuern
germanistiens
Was hör' ich? Ihr
kennt Pelle Igeln nicht? Den berüchtigten Arbeiterdichter aus der
DKP-Presse? Den kennt ihr nicht?
JETZT WIRD DER
STAUHAKEN MAL IN RUHE GESETZT
Da habt ihr streiken wollen,
weil die Bosse nicht mehr zahlen sollen.
Wie könnt ihr denn so übermütig sein!
Da langt ihr ja direkt in deren Gelder rein,
die die Bosse nicht gern rausgeben
und behalten wollen für ihr armes Leben,
das bescheidene Leben der Aktionäre.
Überleg dir's bei deiner 'Nie-gestreikt-haben-Ehre!'
Wo doch die Ausgaben....
Da habt ihr streiken wollen,
weil die Bosse nicht mehr zahlen sollen.
Wie könnt ihr denn so übermütig sein!
Da langt ihr ja direkt in deren Gelder rein,
die die Bosse nicht gern rausgeben
und behalten wollen für ihr armes Leben,
das bescheidene Leben der Aktionäre.
Überleg dir's bei deiner 'Nie-gestreikt-haben-Ehre!'
Wo doch die Ausgaben....
Aufhör'n soll ich? Ihn
weiter zu kennen begehrt Ihr nicht?
Auch gut.
Dienstag, 3. April 2012
Besteigen
Der
Franze hat gsagt, eigentlich könnts ihm ja egal sein. Aber, sagt er, wie oft
und von wem sich diese Anna Purna schon hat besteigen lassen wär echt ein
Skandal.
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