Mein Arsch ist so was von dumm, das glaubst du nicht. Seit
vielen, vielen Jahren und Jahrzehnten - seit ich denken und mein Arsch sitzen
kann - hock ich mich nieder auf ein Wartebankerl, bis endlich der Bus, die Tram
oder der Zug kommt und nie ist mir was aufgefallen.
Bis ich jüngst in der "taz" einen Artikel über
"Feindliches Design" gelesen habe. Der Begriff Feindliches
Design war mir bis dahin unbekannt, ebenso wie Defensive
Architektur
Das feindliche Design
ist dabei nicht gegen dich gerichtet, der du für eine begrenzte Zeit auf
irgendein Öffentliches Verkehrsmittel wartest, dieses Design soll vielmehr den
Leuten, die es eh schon schwer genug hat, das Leben zusätzlich erschweren. Auf
eine Bank - wir wissen es alle - kann man sich setzen, man kann sich aber auch zum
Schlafen hinlegen. Jedenfalls dann, wenn die Wartebank in etwa irgendwie so
ausschaut:

Bänke dieser - ich sag mal: - konventionellen Art locken
natürlich Menschen an, die zum Schlafen oder beschaulichen Entspannen auf
Ruhemöbel dieser Art angewiesen sind. Leute, die zuhause weder ein Bett noch
eine Chaiselongue,
noch überhaupt ein Zuhause haben. Da man offensichtlich die Obdachlosigkeit
nicht bekämpfen kann - es gäbe sie in diesem Falle ja nicht mehr - bekämpft man
stellvertretend die Obdachlosen.
Wie? Zum Beispiel so:

Armlehnen, die keiner braucht, bewirken, daß der müde Penner
verärgert davon schlurft. Es gibt Varianten der Schikane, diese zum Beispiel


Der Phantasie gewissenloser Designer und ihrer Auftraggeber
in den Amtsstuben sind kaum Grenzen gesetzt.

Lüftungsschächte über U-Bahnhöfen oder Tiefgaragen sind als
Schlafplatz vor allem im Winter begehrt, aber auch dagegen weiß man sich zu
wehren:
