Dienstag, 7. Januar 2025

Ein Kapitel Spültheorie

Flachspüler nennt man jenes Entladegeschirr, welches die allermeisten von Ihnen vom heimischen Abtritt her kennen dürften. Die frisch und fromm abgezwickte Braunwurst plumpst bei diesem Modell fröhlich und frei auf eine Plattform, wo sie bis zur Abwicklung weiterer Formalitäten liegen bleibt. Defäkanten, welche sich im Stehen zu säubern pflegen, haben also Zeit und Muße, die Produkte ihres Tuns und (Fallen-)Lassens ausgiebig in Augenschein und Nasenatmung zu nehmen.

Bei den - hierzulande eher seltenen - Tiefspülern hingegen, platscht die Biomasse unvermittelt ins Wasser. Nur der Un­erfahrene benetzt sich dabei den Po. Gewitztere Konsumenten dagegen wissen sich auf einfache Weise zu helfen: ein Blatt Papier auf die Wasserfläche gelegt und man bleibt von ungebetener Nässe verschont. Die Geruchsentwicklung - und darauf beruht der exzellente Ruf des Tiefspülers in Kennerzirkeln - ist wesentlich geringer als beim Flachspüler: die Stinkmaterie verschwindet zur Gänze oder doch zum überwiegenden Teil sofort mit sattem Glucksen im Wasser läßt am Ende Deiner Mühe all das verschwinden, was den Tag und die Oberfläche mit Recht zu scheuen hat. Geruchsstoffe werden gebunden und können sich nicht weiter entfalten.

Soviel zur braunen Theorie.

 Der Wiener sagt so herzerfrischend ordinär: Bei mir sads olle im Oasch dahaam.

Donnerstag, 28. November 2024

Der junge Dichter und das Schöne Kind

Der Mathematiker Alfred Pringsheim (nur hochgebildete Menschen, wie zum Beispiel ich, wissen heute noch von ihm) besuchte 1876, da er im 26. Jahre seines Lebens stand, die ersten Wagner-Festspiele auf dem Grünen Hügel von Beirut [1]. Abends beim Bier, das damals zur Festspielzeit unglaublich schwer zu bekommen war, stritt er sich mit einem anderen Kunstkenner so leidenschaftlich über die Kunst, daß er dem anderen Kunstfreund schließlich ein Seidla Bier über den Kopf zog. Seither trug Alfred Pringsheim den Beinamen "Schoppenhauer".

Mit der ihm später angetrauten Gertrude Hedwig Anna Dohm, einer Tochter der bekannten Berliner Frauenrechtlerin Hedwig Dohm, zeugte er [2] die Zwillinge Klaus und Katharina, genannt Katia. Als Katia so umra 10 Jahre alt war, wurde sie von Franz von Lenbach gemalt.

Von dem Gemälde ließ man Kopien anfertigen und verkaufte diese. Ein junger Mann, dem es gefiel, sich Thomas Mann zu nennen, verliebte sich in das schöne Kind, und - wahrlich - er seufzte, erfüllt von brennender Leidenschaft. Als er nach etlichen Jahren immer noch brannte, aber aufgehört hatte, zu seufzen, wurde er wieder ansatzweise vernünftig und er nahm eine Frau zur Frau, um das ehdem vergeblich angeseufzte Kind weitgehend zu vergessen. Jetzt erst, da er verheiratet und also gebunden war, erfuhr er, daß das Mädchen von damals Katia hieß, eine geborene Pringsheim war und jetzt eine verheiratete Katia Mann.

So einen Scheisendreck-Kitsch traut sich keiner auszudenken, nicht einmal Thomas Mann. Das Leben aber, merket auf, ist eine Schlampn.



[1]   Es gibt Menschen, die meinen, es müßte nicht "Beirut" heißen sondern "Bayreuth". Aber wie so vieles andere in dieser Welt ist auch dies nicht sicher.

[2]   Wenn diese ständige Fickerei nicht wäre, gäbe es viel weniger Leid und Streit auf Erden, wiewohl ein gewisser Sigmund Freud aus der Berggasse in Wien das genaue Gegenteil behauptet hat.

Zur Psychodynamik umbauter Räume

Geiler Titel, wa? Jetzt müßte ich natürlich nur noch das Buch schreiben, was schwer sein wird, da ich vom Thema keine Ahnung habe.

Hätte ich einen Verleger, der auf Abgabe des Manuskriptes drängt, würde mir aber schon was einfallen. Ich aber habe im Normalfall ein fertiges Buchmanuskript (genau genommen deren viele), aber kein Verleger interessiert sich dafür.

Na ja.

Erdogan in der Regionalbahn

Die wildesten Geschichten passieren dir tatsächlich wennst du mit der Bahn fährst.