Freitag, 6. Dezember 2019

Damenrasur

In der zurecht weitgehend unbekannten Wochenzeitung "DER FREITAG" stand vor einigen Jahren geschrieben: Obwohl Frauen tendenziell größere Räume ihres Körpers rasierend bearbeiten - zwei Unterschenkel haben eine größere Fläche als zwei Wangen -, obwohl Beinhaare oft störrischer sind als Gesichtshaare, obwohl der Klingenverschleiß bei Frauen also womöglich höher ist als bei Männern, sollen die Damen Damen für „ihre“ Rasieruntensilien deutlich mehr bezahlen als die Herren Herren. Ja: Generell liegt der handelsübliche Aufschlag für Waren, die in rosafarbener Verpackung daherkommen, zwischen 15 und 90 Prozent.
Dagegen ist nicht viel zu sagen, das allerdings schon:
Ein in den Handel gelangendes Zeug kostet hierzulande - Kapitalismus, eh schon wissen - so viel, wie die Kundschaft dafür zu zahlen bereit ist. Wenn die Damen den Aufpreis zu zahlen bereit sind, dann wird ihnen der Aufpreis abverlangt, solange sie zur Zuzahlung bereit sind.
Loitz, und mit dieser geschlechtsneutralen Vokabel meine ich sowohl die Mädels als auch die Jungs: Eine Rasierklinge ist eine Rasierklinge ist eine Rasierklinge. Eine Rasierklinge ist so was von unglaublich dumm, daß sie nicht einmal weiß, ob sie gerade über einen Damenbart schleift oder über das übliche Männergesichtskraut.
Und weil eine Klinge eine Klinge ist, nichts weiter, gibt es keine männlichen oder weiblichen Klingen, sondern eben nur Klingen. Die Rasierklinge für den Mann ist um nichts derber oder taffer oder wie als jene für die Frau.
Liebe Mädels, ihr dürft vieles glauben, eines aber nicht: Daß nämlich die Jungs so unglaublich taff sind, daß sie klaglos Klingen akzeptieren, die so was von stumpf sind, daß sie beim Rasieren ziepen und ziepen, daß es nur so eine Art hat. Als ich im zarten Alter von 16 Jahren war, hatte ich mir durch Unachtsamkeit (ich hatte zu heftig nachgedacht) eine stark blutende Kopfschwarte zugezogen, die genäht werden mußte. Während des Nähens (unter örtlicher Betäubung) unterhielt sich die mich nähende Krankenschwester mit einer Kollegin und diese meinte über einen anderen Patienten, für einen Mann halte sich dieser Patient eigentlich ganz gut. Damals ist mir nicht nur meine Kopfhaut geplatzt, sondern mit ihr auch einige Illusionen über mein Geschlecht.

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