Donnerstag, 8. August 2019

Selbsternanntes Arschloch

Da schrieb einst einer einen Blogbeitrag mit dem Titel "Selbsternannte Tierschützer nerven", eine andere legte mit ihrem Blogbeitrag "Selbsternannte Lebensschützer - Ein Tagungsbericht" nach. Anno seinerzeit war im Zusammenhang mit dem Tortenattentat auf Jürgen Trittin in nahezu sämtlichen Medien und absolut gleichlautend von der "selbsternannten Vollzeitaktivistin Hanna Poddig" die Rede, so als wäre "Vollzeitaktivistin" eine Amtsbezeichnung wie etwa "Bundespräsident" oder "Sparkassenfilialdirektor".
So ganz allmählich geht mir diese selbsternannte Rhetorik gewaltig auf den Senkel. Das Wort "selbsternannt" bedeutet nämlich genau besehen nichts. Gar nichts.
Es gibt keinen Titel "Tierschützer", den mir irgendeiner verleihen könnte, auch nicht der Bundespräsident. Niemand - im Sinn von "keiner" - kann mich zum "Lebensschützer" oder "Vollzeitaktivisten" ernennen.
Leute, die einem auf den Geist gehen, als "selbsternannt" zu bezeichnen täuscht eine Argumentation vor, wo es sich in Wirklichkeit um eine pure Beschimpfung handelt. Da ist mir, ehrlich gesagt, "Arschloch" lieber, da wird wenigstens nichts vorgetäuscht, das ist Injurie pur.

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