Donnerstag, 30. Januar 2014

Snoor

Gefahren der Schere

 

Sonntag, 26. Januar 2014

Die SoKo 5113 und die Literatur

Theater light


Im Februar 2010 lief im Fernseh eine weitere Folge von "Soko 5113", der Titel war "Unter der Eiche".

Mord auf dem Land. Ein Großbauer wird unter einer alten Eiche erschlagen aufgefunden. Die Dorfbewohner verhalten sich gegenüber der ermittelnden Polizei sehr reserviert, gelegentlich läuft eine ältere, distinguierte Dame durchs Bild und erzählt, sie sei aus Sylt und verbringe hier ihren Urlaub.

Der Ermordete erweist sich als der Herr des Dorfes, die meisten dort sind bei ihm hoch verschuldet, er hat einen Beratervertrag für eine Entsorgungsfirma, die dort illegal Giftmüll abkippt, geplant ist ein Riesenprojekt für ein Feriendorf auf dem Gelände der Gemeinde.

Was soll ich erzählen? Am Schluß jedenfalls stellt sich heraus, daß die alte Dame aus Sylt aus dem Dorf stammt, daß sie vor 40 Jahren von dem ermordeten Großbauern vergewaltigt und anschließend aus dem Ort weggegrault wurde, weil sie die Dörfler ständig an ihre eigene feige Haltung gegenüber dem Großbauern erinnert hat. Das ganze Dorf hat damals von der Vergewaltigung gewußt, aber keiner wollte etwas wissen. Die Dame hat reich geheiratet, ist nun Witwe, sie erweist sich als Besitzerin sowohl der Entsorgungsfirma als auch der Holding, welche den Ferienpark errichten will.

Sie hat den Leuten aus dem Dorf mitgeteilt, sie bekämen das Projekt nur, wenn sie dafür den Großbauern erschlügen, es sei ihr egal, wer das mache, irgendeiner halt.
Das ganze letzte Drittel des Films über, als sich die Lösung allmählich abzeichnete, habe ich drauf gewartet, daß einer der Kriminaler zum anderen sagt, daß ihm die Geschichte bekannt vorkäme. Nichts. Da krallt sich ein Drehbuchautor den Plot von Dürrenmatts "Besuch der Alten Dame", weiß Gott kein unbekanntes Stück, und glaubt, er käme damit durch.

Nun haben sie wieder zugeschlagen, in der Folge "Bis daß der Tod euch scheidet" vom Mai 2013. Die eigentliche Krimihandlung - ein Student wird erschlagen aufgefunden - spielt nur eine Nebenrolle. Der Doktorvater des Studenten wird in seiner Wohnung befragt, seine Ehefrau ist anwesend. Das alternde Ehepaar liefert sich, reichlich Whisky nachschüttend, vor den beiden Kommissaren, einem jungem Mann und einer jungen Frau, eine Zimmerschlacht zwischen Haß und Liebe. Mehr und mehr steigern sich die Eheleute, reichlich Whisky nachschüttend, darin, sich wechselseitig vorzuführen, lächerlich zu machen und zu demütigen. Dieses Ehedrama (das für die Krimihandlung relativ nebensächlich ist, das Geständnis des Ehemannes erweist sich als falsch) nimmt den weitaus größten Teil des Films ein.

Herrgottsnein, denke ich beim Zuschauen, die Szenen kennst du doch, was war das nur. Dann fällt, zum wiederholten Male, der Name der Frau: Martha. Ich schlage in der Personenliste nach und tatsächlich: der Mann heißt Georg. Ah, jetzt wußte ich es.

Hat's klick gemacht? Wer erst mal selber in Ruhe rätseln will, soll dies tun. Wer nicht auf die Lösung kommt, darf sie hinter diesem Link aufdecken.

Sonntag, 12. Januar 2014

Erschleichung des außerehelichen Beischlafs

Aus der jüngeren Geschichte des Rechts


§ 179 StGB
Wer eine Frauensperson zur Gestattung des Beischlafs dadurch verleitet, daß er eine Trauung vorspiegelt, oder einen anderen Irrtum in ihr erregt oder benutzt, in welchem sie den Beischlaf für einen ehelichen hielt, wird mit Zuchthaus bis zu fünf Jahren bestraft.
Sind mildernde Umstände vorhanden, so tritt Gefängnißstrafe nicht unter sechs Monaten ein.
Die Verfolgung tritt nur auf Antrag ein.


Nein, das ist kein Scheiß, den ich mir ausgedacht habe. So stand das von 1871 bis 1969 im Strafgesetzbuch des Deutschen Reiches, der Weimarer Republik, des Dritten Reiches und der Bundesrepublik Deutschland.
Die Typen früher haben sich anscheinend noch wirklich Mühe gegeben, eine Frau flachzulegen. Wie armselig läuft das dagegen heute...