Mittwoch, 24. März 2010

Männerdomäne Regietheater

Als im Usenet wieder mal über das Phänomen des Regietheaters diskutiert wurde, fiel einem der Diskutanten auf, daß es ganz überwiegend männliche Regisseure sind, die für ihr Regietheater bekannt sind. Erstaunlicherweise, so merkt er an, gebe es immer noch nur sehr "wenige Damen in der Riege, deutlich weniger als in der Politik, warum eigentlich?"

Ich habe eine Antwort zu finden versucht:
Stell dir eine Frau Regisseurin vor, zu der eine Schauspielerin kommt. "Hömma, Cora, ich bring das nicht, daß ich als Hexe splitterfaservöllignackt vor Macbeth und Publikum trete. Könnte man da nicht wenigstens einen Schleier..."
Ich könnte mir vorstellen, daß Frau Cora in dieser Situation nicht die nötige Sensibilität hat, die Bedürfnisse ihrer eigenen Schönen Seele rigoros gegen jene der Schauspielerin durchzusetzen. Ein männlicher Regisseur sagt hier vielleicht eher klärende und tröstende Worte: "Hör zu, ich sehe Shakespeares Hexen nackt, also gehst du gefälligst nackt raus auf die Bühne, du Schlampe."

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