Dienstag, 15. September 2009

Vergessen

In seinem 2006 veröffentlichten Buch "Ich mußte immer lachen" sagt Dieter Hildebrandt:

Er (Peter Ensikat) sagte dann den Satz, für den ich ihm fast um den Hals gefallen bin. Ganz ernst sagte er: "Es wird der Tag kommen, an dem niemand mehr glaubt, daß es die DDR gegeben hat."
Und genau so wird es kommen, es wird der Tag kommen, wo das niemand mehr glaubt. Eine Mauer durch eine Stadt wie Berlin? So ein Quatsch. Hat's doch nie gegeben. So ist es mit dem Holocaust auch - hat es nicht gegeben.

Im August 2009 schreibt Frank Zeeb in der Newsgroup de.etc.sprache.deutsch:

Ich habe letzthin in der S-Bahn gesessen, mir gegenüber zwei Real(?)schülerinnen, etwa 9. oder 10. Klasse, die sich auf eine Klassenarbeit oder Zentralklausur zum Thema "Deutsche Teilung" vorbereiteten. Sagt die eine: "Das glaub ich nicht, dass in Berlin mal eine Mauer stand", die andere: "nö, ich war da, das kann nicht sein". Altväterlich habe ich es für meine Pflicht gehalten, die Mädels aus dem reichhaltigen Schatz meiner Erfahrungen teilhaben zu lassen und sie zu belehren, dass der Onkel selbst auf Klassenfahrt etc. Daraufhin fassten sie Vertrauen und befragten mich auch um Augenzeugenberichte zu ihrem zweiten Thema (die Napoleonischen Kriege).

Mittwoch, 2. September 2009

Die Straße als Wohnzimmer


Das Bild wurde Ostern 2009 im Cilento-Gebirge in Süditalien aufgenommen. Die Kurve ist tatsächlich so unübersichtlich, wie sie zu sein scheint. Und es ist auch kein Unfall passiert, nach dem jetzt die Fahrer ihre Adressen für die Versicherung austauschen.
Die Insassen der beiden Autos tauschten Geschenke und Ostergrüße aus und plauderten ein bißchen miteinander.

Wozu ist die Straße da? Zum Parlieren,
Zum Parlieren ist die Straße da.