Samstag, 18. Juli 2009

Das Problem mit der unsichtbaren Rolex

Ich weiß natürlich nicht, ob ein Prolet wie du sich jemals Gedanken gemacht hat über dies Problem.

Stell dir nur mal vor, du hast viel Geld, ganz viel Geld. Und weil du so viel Geld hast, möchtest du das den Leuten, die nicht ganz so viel Geld haben, auch zeigen. Was machst du? Richtig, du kaufst dir eine Rolex-Uhr oder eine Jaeger-LeCoultre oder eine Piaget. Okay, du siehst da noch kein Problem und ich auch nicht, weil das noch kein Problem ist.

Aber, weil du so viel Geld hast, und du das den anderen auch zeigen willst, kannst du nicht einfach so im T-Shirt rumlaufen, damit jeder deine teure Rolex oder was am sonnengebräunten Handgelenk bestaunen kann. Obst du willst oder nicht, du wirst dich in einen teuren Maßanzug werfen müssen, und ein teures, maßgeschneidertes Hemd über deinem sonnengebräunten Oberkörper tragen. Das gute Hemd geht bis zum Handgelenk und ist dort fest verschlossen, weil anders bräuchte man ja keine goldenen Manschettenknöpfe mit Brillanten.

So, und damit ist jetzt die Uhr weg und das Problem da. Du kannst natürlich deine Uhr nach vorne schieben, bis fast auf die Hand, aber das sieht doch sehr nach Zuhälter aus. Du kannst ständig auf die Uhr schauen und damit Dynamik signalisieren, das zwar. Aber Dynamik ist halt auch nur was für die Unterschicht der Oberschicht, für die also, die mindestens so tun müssen, als würden sie für ihr Geld arbeiten.

Ein echtes Problem also, wie gesagt. Menschlicher Geist aber vermag fast alles, menschlicher Geist hat auch dafür eine Lösung gefunden.

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